Kirchenstraße 10
Die Kirchenstraße 10, ein kleines Haus unterhalb der ehemaligen Schule gehörte dem Ehepaar Müssig.
Josef Müssig steuerte nach dem Krieg die Mainfähre bis die, vor Kriegsende gesprengte, Mainbrücke wieder hergestellt war.
In diesem Haus wohnte auch Josef Klingenberger mit seiner Familie. Josef Klingenbeger erfüllte das Ehrenamt als Sanitäter mit großer Leidenschaft. Er gehörte zu den Ersten, die zu dem Panzerunfall im April 1945 auf die Burg kamen. Besonders tragisch ist, dass sein Enkel (Harald Heine) unter den Opfern war. Er trug ihn persönlich von der Burg in das Klingenberger Krankenhaus, wo Harald einen Tag später am 13. April 1945 im Alter von 9 Jahren verstarb. Weitere vier Kinder kamen durch diesen tragischen Unfall ums Leben. Die Kinder spielten auf der Burg mit Panzermunition welche explodierte. Brigitte Kittler bekam von den Brüdern Nickles, die zu der Zeit im Kraftwerkshaus wohnten erzählt, dass sie damals unbedingt auch mit ihren Spielkameraden auf die Burg wollten. Ihr Vater hat es nicht erlaubt, da sie unbedingt einen Hasenkasten bauen mussten. Das hat ihnen wahrscheinlich das Leben gerettet! Glück hatte auch Erwin Amrhein. Er hatte den Hammer vergessen, den er mitbringen sollte und ist deshalb nochmal nach Hause gegangen. Als er schon auf dem Weg zur Burg war, hat er die Explosion gehört.
Weitere Hinweise zu diesem tragischen Unglück: Chronik der Stadt Klingenberg a.Main, Band II, Seite 56