Kirchenstraße 3

Die Kirchenstraße führt zur Stadtpfarrkirche Stankt Pankratius. Im Volksmund wurde die Straße "Kercheree" = Kirchenrain, genannt.
Erhöht auf dem ansteigenden Straßenbuckel steht das Anwesen Kirchenstraße 3 (in früheren Zeiten Kirchenstraße 8). Im Kellergewölbe ist die Jahreszahl 1563 eingemeißelt. Das Anwesen zählt damit zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Es ist möglich, dass das Haus einst als Pfarrhaus erbaut wurde, da es unmittelbar neben der Torkirche, dem im Mittelalter den nördlichen Ausgang der Stadt, stand. (das daneben stehende heutige Pfarrhaus wurde 1885 bis 1886 erbaut).

Die ersten beiden Geschosse sind aus massivem Mauerwerk erbaut. Darüber befindet sich ein Fachwerkgeschoss und ein Walmdach mit einem für die Hochrenaissance typischen liegenden Dachstuhl.
Die Bewohner übten lange Jahrhunderte die Berufe Schreiner und Glaser aus. Der Stammbaum der Familie Pfister lässt sich zum Teil bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen.

Fotografie in der Familie Pfister
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Fotografie für den Massenmarkt erschwinglich. In der Familie Pfister entwickelte sich ein Interesse für die neue Technik. Valentin Pfister (22.10.1896 - 09.06.1957) besaß eine Voigtländer Plattenkamera und experimentierte bereits mit verschiedenen Vorsatzlinsen, den Vorläufern der Teleobjektive. Die Familienalben aus der damaligen Zeit sind noch vorhanden und so können wir heute Einblick in das Familienleben von vor 100 Jahren nehmen. Neben den Familienfotos dokumentierte er auch den Bau der Staustufe und das Stadtbild von Klingenberg. Sein Sohn Otto Pfister (05.04.1930 - 21.09.2018) ließ sich ebenso begeistern wie sein Enkelsohn Matthias Pfister (geb. 08.07.1962), der manchmal als "Haus- und Hoffotograf" der Stadt Klingenberg bezeichnet wird. Selbst seine Urenkeltochter Eva Pfister (geb. 2003) setzt die Tradition des Hauses fort und agiert mit ihrem Partner als Hochzeitsfotografin.

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