Anekdoten zur Mainstraße
Überliefert von Karin Ebert
Die leztze Ölung
Als Gretl (Margaretha Ebert) ihren Mann Max Markus Ebert heiratete, zog sie mit ihren Schwiegereltern in das erste EDEKA-Geschäft im Eckhaus in der Mainstraße. Die Mainstraße nannte sich auch "Fröschgass" weil dort bis zum Dammbau oft das Hochwasser stand.
Als ihre Schwiegermutter im Sterben lag, riefen sie den Pfarrer um ihr die letzte Ölung zu geben. Da das Hochwasser gerade sehr hoch war, kam der Pfarrer mit dem Nachen und kletterte im ersten Stock zum Fenster hinein um seine Pflicht zu erfüllen.
Gang zur Wahl
Als ich im alten Rathaus zum Wählen ging, stand eine Tafel mit den Straßennamen im Vorraum. Man musste je nach Straße entweder links oder rechts zum Wählen gehen.
Jella Nickles, genannt "Kreizwerts Jella", die in der besagten Mainstraße wohnte, begegnete mir in diesem Vorraum, sagte dann zu mir: "Fröschgasse steht net do! Do brauch isch ah net zu wähle!"
Doch sie entschloss sich dann doch und wählte bei dem Straßennamen "Mainstraße".
Die Markusse
Es zog einmal eine junge Lehrerin in die Mainstraße. Als Neuling musste sie erst die Nachbarn kennen
lernen. Da mein Schwiegervater Markus hieß, sagten die Leute damals: "Mir gehen zus Markusse eukaafe". Das hörte die junge Lehrerin und sagte später zu meiner Schwiegermutter Gretl : "Guten Tag Frau Markusse". Meine Schwiegermutter aber lies sie gewähren und klärte sie nicht auf.
Eines Tages hörte die Lehrerin, dass jemand Frau Ebert sagte. Verwundert fragte sie dann nach. Das fand sie dann sehr peinlich. Da meinte meine Schwiegennutter so im Spaß: Sie können das ja wieder gut machen und etwas zum Mittagessen bringen, da ich heute wenig Zeit habe. Das war nicht ernst gemeint. Aber am Mittag brachte die junge Lehrerin tatsächlich einen Teller voll Eierpfannkuchen.
Was waren doch die Menschen von damals so locker drauf!