Druckerei Heinrich Bingemer

Im Jahr 1907 übernahm Heinrich Bingemer, der von 1886 bis 1892 Geschäftsführer bei der Druckerei Volkhardt in Obernburg war, die Klingenberger Druckerei. Bingemer hatte einige Jahre vorher auch den Betrieb in Obernburg übernommen. Zunächst befand sich die Druckerei in der Wilhelmstraße 69 (Eltern von Zahnarzt Dr. Paul Pfister). Damals hatte Josef Dier die Geschäftsführung. Heinrich Bingemer kaufte dann das Anwesen Wilhelmstraße 22 und modernisierte es, um die Druckerei dorthin zu verlagern. Später waren die Buchdrucker Franz Kreher, Georg Beierlein, Julius Kuschelbauer und Franz Mallad jeweils Geschäftsführer bei Bingemer.

In der Inflationszeit wurden von Bingemer und Dier Notgeld für etliche Gemeinden und Betriebe gedruckt.
Heinrich Bingemer druckte ab 1904 das "Klingenberger Tagblatt".

Vom 01.01.1987 bis zum Abriss im Jahr 2014 firmierte das Unternehmen als "Firma Klein + Hiese GmbH". Burkhard Klein war ein Nachkomme der Familie Bingemer. Seine Mutter, Maria Klein, arbeitete damals noch in der Firma. Er selbst hatte einen sehr guten Posten bei Fa. Bertelsmann und wollte damals allein schon aus diesem Grund die Firma nicht übernehmen. Da es aber ein Familienunternehmen war, schloss er sich mit Wolfgang Hiese – ein Studienkollege –zusammen und blieb als Gesellschafter in der Firma (daher der Name Klein + Hiese GmbH). Die Firma geführt hatte aber nur Wolfgang Hiese.

Von 1956 bis 1993 gabe es neben der Druckerei Bingemer noch die Druckerei August Lautenschläger in Klingenberg in der Brückenstraße 10.

Quellen: Auszüge aus der Chronik "700 Jahre Stadt Klingenberg", Seite 305 und Chronik der Stadt Klingenberg Band II, Seite 207 und Angaben von Evelyn Vill, die in dieser Firma ab 1986 bis Ende 2010 als Sekretärin gearbeitet und den Firmenübergang miterlebt hatte. ,

Die Fotos in dieser Rubrik stammen aus dem Familienalbum von Werner Mallad, dessen Vater Franz Mallad Geschäftsführer bei Bingemer war.