Winzerfest 1952

Das Winzerfest 1952 wurde ein Höhepunkt der Winzerfeste und viele Anstrengungen waren bei dem umfangreichen Programm notwendig geworden. Alle Vereine, ja die ganze Bevölkerung, wirkten mit. Gedenkgottesdienste für alle verstorbenen Winzer fanden statt. Festgottesdienste beider Konfessionen. Die Garstädter Messe von Heiner Nickles wurde vom Kirchenchor aufgeführt. Ein Heimattreffen alter Klingenberger, die von nah und fern gekommen waren, fand statt, Heimatlieder wurden zahlreich gedichtet und aufgeführt.

Im Mittelpunkt stand ein großer Festzug mit 12 Festwagen, die unter dem Motto: "1200 Jahre Klingenherger Roter" standen. Gruppen in Kostümen aus verschiedenen Zeiten waren ebenfalls vertreten, und neben der Klingenberger Musikkapelle musizierten noch die Kapellen von Röllfeld und Laudenbach. Fanfarenbläser in historischen Gewändern eröffneten den Zug. "Karl, der Große", "Bickenbach", "Gott Moenus", "Silvania" und "Burgundia" fehlten nicht im Zug neben dem Weinschiff um 1600 aus dem David Meisnerschen Stich.

Eine Attraktion war der große Pokal aus Beton, von Seppl Vill gegossen, wie wir ihn heute noch unter dem Pavillon sehen. Eine Attrape davon wurde im Festzug mitgeführt. Der Rauminhalt des Pokals war Anlaß zu einem Ratespiel. Er wurde vom Gros der Mitspieler weit unterschätzt. Einige Festbesucher jedoch kamen sehr nahe an den Rauminhalt heran 816 Liter und die drei besten erhielten ein Weingeschenk. Das Wetter war überaus sonnig und abends erstrahlte die Clingenburg in Rot. Es war ein euphorisches Fest, beschickt mit guten Weinjahrgängen, wie 1947 und 1949. Der 1953er sollte folgen. Natürlich fehlten in Klingenberg nie die Fränkischen Weinköniginnen ... und wer weiß noch all ihre Namen? Und wer weiß noch die Namen derer, die das vorgedacht und vorbereitet haben? Für alle mögen die Namen der drei Bürgermeister bis heute stehen: Süppel, Ebert und Riermaier.

Quelle: Chronik "700 Jahre Stadt Klingenberg" Seiten 358, 359