Winzerfest und Weinhoheiten 1958

Karoline I. (Hartmann) von Rödelsee wurde 1957 Deutsche Weinkönigin und krönte am 19. Oktober 1957 Rosemarie I. (Schreck) von Klingenberg zur Fränkischen Weinkönigin. Sie führte sie bei der Feier im "Burkarder Hof", in Anwesenheit von viel Prominenz, in ihr Amt ein. Rosemarie erklärte, dass sie sich freue, Sprecherin des Frankenweins sein zu dürfen. 1958 waren es zwei Königinnen, die das Klingenberger Fest eröffneten und durch ihre Anwesenheit verschönten. Die Deutsche Weinkönigin Karoline von Rödelsee und die Fränkische Weinkönigin Rosemarie I.

Der Weinrömer auf dem Winzerfestplatz bekam eine Überdachung. Der neue Pavillon (damals auch "Sputnik" genannt) wurde gerade noch rechtzeitig zum Fest fertig (Entwurf: Architekt Otto Abb).

Zwei Jahre hintereinander kamen nun die Deutschen Weinköniginnen aus Franken. Und eine davon war aus Klingenberg. Es war wie eine Bombe, als Rosemarie Schreck am 3. Oktober 1958 in Bad-Neustadt an der Weinstraße bei großer Konkurrenz zur Deutschen Weinkönigin gekürt wurde. Ein Journalist meinte nach der Wahl in Neustadt: "Die blonde Fränkin Rosemarie Schreck sieht aus, als sei sie einem Gemälde Stefan Lochners entstiegen oder sie sei ein Modell des Tilman Riemenschneider." Rosemarie I. selbst, die nun allüberall den deutschen Wein repräsentativ von Hamburg, Bremen, Berlin bis nach München vertrat, sagte bei einer Gelegenheit: "Der beste deutsche Wein wächst in jedem Weinbaugebiet. Wenn Sie aber mich als Fränkin und Klingenbergerin fragen, so kann ich nicht anders antworten, als: Der beste deutsche Wein ist der Frankenwein und der wächst in Klingenberg a.Main."

Rosemarie Schreck wurde Ehrenmitglied des Weinbauvereins, vielfach in Klingenberg und überall geehrt und erhielt am Ende ihrer Tätigkeit als Deutsche Weinkönigin die "Frankenwein-Medaille in Silber" für besondere Verdienste um den Fränkischen Weinbau.

Quelle: Chronik "700 Jahre Stadt Klingenberg", Seite 361